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Endlich ist der große Wurf gelungen - Bachelor-Studium für Augenoptik ab Herbst 2021

Seit mehr als 10 Jahren versuchen die österreichischen AugenoptikerInnen eine Ausbildung auf akademischem Niveau zu etablieren. Aufgrund zahlreicher Abstimmungsnotwendigkeiten mit anderen Berufsgruppen erstreckte sich das aufwändige Akkreditierungsverfahren über mehrere Jahre. Nun konnte der FH-Bachelor-Studiengang Augenoptik durch die zuständige Behörde AQ Austria akkreditiert werden. Die Freude ist bei allen Beteiligten sehr groß! Finanziert wird das dreijährige Bachelorstudium in den ersten fünf Jahren von der eigenen Berufsgruppe, nämlich aus den Budgets aller Landesinnungen. Im Oktober 2021 wird das Bachelor-Studium nun erstmalig an der fh gesundheit in Innsbruck mit österreichweit 24 Studienplätzen starten. Eine Bewerbung ist von Dezember bis 2. April 2021 möglich. 

Den Akademisierungsbestrebungen ist ein jahrelanger Diskussions- und Entwicklungsprozess vorangegangen. Seit mehr als 10 Jahren versucht der gesamte Berufsstand die Akademisierung der Berufsgruppe voranzutreiben. Im EU-Vergleich war Österreich eines der letzten EU-Länder, in denen es keine Möglichkeit gab, im Rahmen eines Hochschul-Studiums AugenoptikerIn zu werden. 

Aber auch aus fachlicher Sicht ist die Akademisierung ein längst überfälliger Schritt. „Der ständige Fortschritt in Forschung und Technik im Bereich der Optometrie führt zu einem vielschichtigen Wissen in den Bereichen Brillengläser und Kontaktlinsen. Ebenso erfordern die Entwicklung von neuen Technologien sowie der Einsatz von komplexen optischen Messinstrumenten und Messverfahren eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung“, so der Studiengangsleiter Gustav Pöltner. 

Für FH-Rektor und Geschäftsführer der fh gesundheit Walter Draxl war die positive Akkreditierung des Bachelorstudienganges mit viel Freude verbunden. „Allen am Akademisierungsprozess Beteiligten ist es mit viel Engagement, mit der notwendigen Geduld, aber auch mit Verhandlungsgeschick gelungen, die GutachterInnen und damit die AQ Austria beim Vor-Ort-Termin, aber auch die AugenärztInnen und OrthoptistInnen bei mehreren Verhandlungsterminen zu überzeugen, dass die fh gesundheit das wichtige und dringend notwendige Bachelorstudium in der Augenoptik endlich anbieten kann“.

Auch Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker, freut sich über die lang ersehnte Genehmigung des FH-Studienganges. „Meine herzliche Gratulation und mein aufrichtiger Dank gilt allen Teammitgliedern für ihren großartigen Einsatz und ihrem Durchhaltevermögen über all die Jahre! Dieses Studium ist ein Meilenstein in der augenoptischen Ausbildung in Österreich und soll unseren Berufsnachwuchs zukunftsfit machen. Bei den weiteren Umsetzungsschritten biete ich die volle Unterstützung der Bundesinnung an“.

Das praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Studium bereitet die Studierenden auf
eine professionelle und qualifizierte Berufsausübung in der Augenoptik vor und erfüllt gleichzeitig die Zugangsvoraussetzungen für das Gewerbe der Augenoptik, das Gewerbe der Kontaktlinsen-optik und ersetzt die Unternehmerprüfung.

Ab Dezember ist eine Bewerbung für diesen neuen Studiengang an der fh gesundheit möglich. Voraussetzung für eine Bewerbung ist die allgemeine Hochschulreife, eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Aber auch ausgewählte Berufsgruppen wie AugenoptikerInnen, FeinoptikerInnen oder HörgeräteakustikerInnen – um nur einige zu nennen – können sich unter Absolvierung von wenigen Zusatzprüfungen für den Bachelor-Studiengang bewerben. Bei Erfüllung der allgemeinen Zugangsvoraussetzungen und nach Teilnahme an einem schriftlichen Eignungstext sowie eines Aufnahmegesprächs kann man sich für einen der raren Studienplätze qualifizieren. 

Für Walter Draxl muss im Bachelorstudium auch garantiert werden, dass bereits ausgebildeten AugenoptikerInnen der Zugang zum Bachelorstudium, unter Anrechnung des bisher beruflich Erlernten, ermöglicht werden muss. Auch ein Masterstudium erwartet er sich in der Augenoptik in absehbarer Zeit. „Ich freue mich schon auf die Vorschläge, wo das Masterstudium Augenoptik dann stattfinden soll. Für mich können die entsprechende Planungen nunmehr starten.“

Weitere Informationen zum Studiengang und zum Aufnahmeverfahren finden Sie hier