Im Rahmen Ihrer bestehenden beruflichen Tätigkeit beraten Sie als Akademische Expertin oder Akademischer Experte in Mental Health Menschen in psychologischen Ausnahmesituationen über Möglichkeiten zur Förderung der psychischen Gesundheit und Präventionsmaßnahmen und tragen zu einer langfristigen Verbesserung der Versorgung bei.
Beruf und Perspektiven
Welche Perspektiven bietet Ihnen der Lehrgang?
Die WHO sieht in der Prävention und Therapie psychischer Störungen und der Förderung der psychischen Gesundheit eine Grundvoraussetzung für die Sicherung und Steigerung von Lebensqualität, Wohlbefinden und Produktivität. Gleichzeitig stellen psychische Störungen jedoch eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit in Europa dar: Jedes Jahr sterben doppelt so viele Menschen durch Suizid wie im Straßenverkehr und Abhängigkeitserkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft. Einer wachsenden Zahl an von Abhängigkeit oder seelischen Erkrankungen betroffenen bzw. gefährdeten Menschen steht also ein erhöhter Bedarf an Beratungsangeboten gegenüber.
Wenn Sie sich im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit bereits mit dem Themenbereich Suchtprävention / Suchtarbeit befassen oder mit suizidgefährdeten Menschen arbeiten, bietet Ihnen dieser Lehrgang eine Erweiterung Ihres Fachwissens und damit wertvollen Input und neue Werkzeuge für Beratung und Prävention in der täglichen beruflichen Praxis. Der Lehrgang vermittelt Ihnen umfassende und evidenzbasierte Kenntnisse über Entstehung und Verbreitung von psychischen Störungen sowie zu Theorien und Modellen der Prävention, Betreuung, Beratung, Therapie und der Krisenintervention. Durch frühzeitige und profunde Prävention helfen Sie nach Lehrgangsabschluss als Akademische Expertin oder Akademischer Experte in Mental Health Betroffenen, ihre Bewältigungsmöglichkeiten wieder zu stärken und ermöglichen ihnen, ihre mentale Gesundheit zu fördern und wieder in Balance zu bringen.
Im klinischen wie im außerklinischen Setting beraten Sie Menschen in psychologischen Ausnahmesituationen und deren Angehörige über Möglichkeiten zur Förderung der psychischen Gesundheit und Präventionsmaßnahmen. Mit Abschluss des Lehrgangs betreuen und beraten Sie Patientinnen und Patienten bzw. Klientinnen und Klienten im Rahmen Ihrer gesetzlichen Berufsberechtigung und leiten therapeutische Schritte ein, koordinieren diese oder führen diese im Rahmen Ihrer gesetzlichen Berufsberechtigung selbst durch. Dabei agieren Sie situationsbezogen und interprofessionell und tragen zur langfristigen Verbesserung der Versorgung bei.
Studienplan
Was erwartet Sie im Lehrgang?
Der Lehrgang umfasst drei Semester, ist berufsbegleitend und in Blockwochenenden bzw. Blockwochen organisiert. Im Sinne eines optimalen Theorie-Praxis-Transfers setzen wir voraus, dass Sie parallel zum Lehrgang Ihrer themenbezogenen Berufspraxis nachgehen. Um Ihre Weiterbildung ideal mit Ihrer beruflichen Tätigkeit vereinbaren zu können, findet der Lehrgang zu mehr als einem Drittel online statt und Sie erhalten bereits vor Lehrgangsbeginn alle Lehrveranstaltungstermine.
Zu Beginn erweitern Sie Ihr Hintergrundwissen aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaft sowie Sozial- und Geisteswissenschaft im Kontext von Mental Health und setzen sich mit medizinisch-biologischen Aspekten, Krisentheorien, Epidemiologie, psychosozialen Krisen und Risikogruppen auseinander. Sie erarbeiten sich ein profundes Wissen über Beratung und anerkannte Therapieformen bei psychischen Erkrankungen mit Schwerpunkt Abhängigkeit und Suizidologie.
Ergänzend dazu lernen Sie, Krisensituationen zu erkennen, adäquat zu handeln und notwendige Erstmaßnahmen einzuleiten. Relevante Aspekte des Projekt-, Qualitäts- und Prozessmanagements und adäquate Reflexions- und Kommunikationstechniken sind ebenso Teil des Lehrgangs wie Betriebswirtschaftslehre. Um Fakten im Kontext von Mental Health für unterschiedliche Zielgruppen didaktisch aufzubereiten und zugänglich zu machen, erlernen Sie den professionellen Umgang mit neuen Medien. Ein weiterer Fokus des Lehrganges liegt im Theorie-Praxis-Transfer, der wahlweise in einem Bereich der Sozialpsychiatrie stattfindet. Im Praxisprojekt entwickeln Sie aus einer persönlichen, berufsbezogenen, praktischen Fragestellung Lösungsansätze.
Studienplan 1. Semester
Lehrveranstaltungen (LV)
LV-Typ | SWS | ECTS | |
---|---|---|---|
Mental Health | VO | 2,0 | 3,0 |
Medizinisch-biologische Aspekte psychischer Erkrankungen / Abhängigkeit und Suizidalität | VO | 1,5 | 2,5 |
Epidemiologie | VO | 1,5 | 2,5 |
Krisentheorien | VO | 1,0 | 1,5 |
Risikogruppe | VO | 1,0 | 1,5 |
Psychosoziale KrisenILV | ILV | 1,0 | 1,5 |
Public Health und Gesundheitsförderung | VO | 1,0 | 1,5 |
Sozialwissenschaft im Kontext von Abhängigkeitserkrankungen und Suizidalität | VO | 1,0 | 1,5 |
Kultur, Religion, Ethik und psychische Störungen | VO | 1,0 | 1,5 |
Sozialpsychiatrie, psychosoziale Versorgung und Gesundheitspolitik | VO | 1,0 | 1,5 |
Drogenpolitik und Drogenkoordination | VO | 1,0 | 1,5 |
Gruppendynamik und Prozesse | SE | 1,0 | 2,0 |
Führung und Leitung | SE | 1,0 | 2,0 |
Psychodynamik und Institutionen | ILV | 0,5 | 1,0 |
Abkürzungen:
ILV ... Integrierte Lehrveranstaltung; LV ... Lehrveranstaltung; PR ... Praktikum; SE ... Seminar; SWS ... Semesterwochenstunden; UE ... Übung; VO ... Vorlesung
Studienplan 2. Semester
Lehrveranstaltungen (LV)
LV-Typ | SWS | ECTS | |
---|---|---|---|
Psychosoziale Therapiezugänge | VO | 2,0 | 3,0 |
Allgemeine Therapieformen | ILV | 1,5 | 2,5 |
Zielgruppenspezifische Therapieformen | ILV | 2,0 | 3,0 |
Komorbidität und Störungskonstellationen | ILV | 1,0 | 1,5 |
Recht | VO | 1,0 | 1,5 |
Berufsgruppen und deren Rolle | ILV | 0,5 | 1,0 |
Methoden der Gesprächsführung | VO | 1,0 | 1,5 |
Vertiefende Gesprächsführung | SE | 1,0 | 2,0 |
Beratung und Schadensminderung | SE | 1,0 | 2,0 |
Beratung und Begleitung des sozialen Umfelds | SE | 1,0 | 2,0 |
Risikomanagement und Krisenintervention | SE | 1,0 | 2,0 |
Suchtprävention | ILV | 1,0 | 1,5 |
Suizidpräventionsarbeit | ILV | 1,0 | 1,5 |
Studienplan 3. Semester
Lehrveranstaltungen (LV)
LV-Typ | SWS | ECTS | |
---|---|---|---|
Medientheorie und Modelle | VO | 1,5 | 2,5 |
Berichterstattung | ILV | 1,5 | 2,5 |
Medienwerkstatt - Content und Medienproduktion | SE | 0,5 | 2,5 |
Projektmanagement | VO | 0,5 | 1,0 |
Angewandte Fallarbeit | UE | 1,0 | 1,0 |
Praxisprojekt | SE | 0,5 | 3 |
Betriebswirtschaftslehre | SE | 1,0 | 2,0 |
Prozess- und Qualitätsmanagement | ILV | 2,0 | 3,0 |
Lehrveranstaltungen
Der Lehrgang umfasst drei Semester, ist berufsbegleitend und in Blockwochenenden bzw. Blockwochen organisiert. Um Ihre Weiterbildung ideal mit Ihrer beruflichen Tätigkeit vereinbaren zu können, erhalten Sie alle Lehrveranstaltungstermine bereits vor Lehrgangsbeginn.
Termine
Termine werden noch bekannt gegeben.
Im Sinne eines optimalen Theorie-Praxis-Transfers setzen wir voraus, dass Sie parallel zum Lehrgang weiterin Ihrer themenbezogenen Berufspraxis nachgehen. So können Sie die neu erworbenen Kompetenzen sofort in die Praxis integrieren und erhalten umgekehrt wichtige Impulse für Ihren Lehrgang.
Bewerbung und Aufnahme
Zugangsvoraussetzungen
Welche Qualifikationen und Interessen sollten Sie mitbringen?
Dieser Lehrgang richtet sich speziell an Personen, die bereits in einem themenbezogenen Bereich arbeiten, bspw. Angehörige von Gesundheitsberufen und/oder Medizin, Sozialarbeiter:innen, Lebens- und Sozialberater:innen, Pädagoginnen und Pädagogen, Psychologinnen und Psychologen, und Inhaber:innen eines Propädeutikums.
Bewerbungsunterlagen
Welche Unterlagen benötigen Sie für die Bewerbung?
Ihre vollständige Bewerbung umfasst folgende Unterlagen:
- Anmeldeformular
- Motivationsschreiben
- Tabellarischer Lebenslauf
- ggfs. Maturazeugnis
- Bestätigung über Vorerfahrungen, berufliche Tätigkeit
- Geburtsurkunde und Staatsbürgerschaftsnachweis bzw. bei nicht-österreichischen Bewerberinnen oder Bewerbern eine Kopie des Reisepasses oder Personalausweises,
- ggf. Heiratsurkunde
- Abschlussurkunde, die zum Lehrgang berechtigt
Aufnahmeverfahren
Wie sieht Ihr Aufnahmeverfahren aus?
Das Aufnahmeverfahren besteht aus zwei Teilen.
1. Evaluierung der schriftlichen Unterlagen
Anhand der eingereichten Unterlagen wird die Erfüllung Ihrer formalen Zugangsvoraussetzungen überprüft. Ihr beruflicher Werdegang sowie das Motivationsschreiben finden in der Evaluierung eine besondere Berücksichtigung.
2. Aufnahmegespräch
Übersteigt die Anzahl der Bewerber:innen, die die formalen Zugangsvoraussetzungen erfüllen, die Zahl der Studienplätze, werden Aufnahmegespräche geführt. Das Aufnahmegespräch bietet Ihnen die Gelegenheit, Fähigkeiten und Kenntnisse, die für den Studienerfolg von Bedeutung sind, umfassend nachzuweisen. Kriterien sind insbesondere die Motivation, die Eignung und die Begabung für das Studium und die angestrebte Zusatzqualifikation.
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