Als Expertin oder Experte in der Intensivpflege verfügen Sie über ein profundes pflegerisches und technisches Wissen und können so Ihren Patientinnen und Patienten auf Intensiv- und Überwachungsstationen trotz hoher Belastung eine bestmögliche Betreuung bieten.
Beruf und Perspektiven
Welche Perspektiven bietet Ihnen der Lehrgang?
Als Expertin oder Experte in der Intensivpflege fungieren Sie als wichtiges Bindeglied zwischen Ärztinnen und Ärzten, Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen, sowie Hightech-Geräten. Auf Intensivstationen und Überwachungsstationen benötigt es Ihr fundiertes fachliches und pflegerisches Know-How, um die anfallenden Aufgaben in der Betreuung von schwerkranken, ateminsuffizienten Patientinnen und Patienten aller Altersstufen umzusetzen. Darüber hinaus erfordert der korrekte Einsatz von komplexen, medizinischen Geräten Ihr hohes technisches Verständnis. Ihren sozial-kommunikativen- und Selbstkompetenzen kommt im Hinblick auf die Betreuung der Angehörigen in der Belastungssituation ein besonderer Stellenwert zu.
Ihre Berufsaussichten sind vielfältig und vielversprechend. Zu Ihren klassischen Arbeitsbereichen gehören Intensivstationen und Überwachungsstationen. Dort stellen Sie Ihre pflegerische und technische Expertise in der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheits-Berufen bei der Koordination und Durchführung des Behandlungs- und Betreuungsprozesses unter Beweis.
Studienplan
Was erwartet Sie im Lehrgang?
Im ersten Semester besuchen Sie gemeinsam mit den Studierenden der Lehrgänge Anästhesiepflege und Pflege bei Nierenersatztherapie die Basisausbildung. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen vertiefen Sie Ihre Kenntnisse im medizinischen Bezugswissen wie bspw. in der (Patho)physiologie oder Pharmakologie. Darüber hinaus vernetzen Sie die Dimensionen Ihres pflegerischen Denkens und Handelns mit den besonderen Anforderungen Ihrer beruflichen Tätigkeit und festigen Ihre Rolle bzw. Ihre Kompetenzbereiche im Kontext der angestrebten Spezialisierung.
Aufbauend darauf fokussieren die Lehrveranstaltungen im zweiten und dritten Semester auf die besonderen Anforderungen in der Intensivpflege im medizinischen Bezugswissen (z.B. Beatmungsverfahren und Beatmungstherapie im Intensivbereich, Anästhesieverfahren im Kontext der Intensivpflege, Intensivtherapie) sowie in den Dimensionen pflegerischen Denkens und Handelns in der prä-, inter- und postoperativen Beobachtung, Betreuung, Überwachung und Pflege von Menschen aller Altersstufen im Kontext der Intensivpflege. Dazu gehört auch ein versierter Umgang mit und die Prüfung von Geräten.
Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation bereiten Sie stufenweise auf den Umgang mit Menschen aller Altersstufen und deren Bezugssystem im Spezialbereich vor. Darüber hinaus werden Sie für die Bedeutung der Kommunikation in interprofessionellen Teams sowie auf kulturelle und ethische Aspekte bei der Versorgung von Menschen aller Altersstufen sensibilisiert.
Das Curriculum ist in einer engen Verschränkung zwischen Theorie und Praxis aufgebaut. Im Berufspraktikum übertragen Sie Ihre vorhandenen Fertigkeiten und Kompetenzen und trainieren die Aufgaben und Tätigkeiten im Fokus der Spezialisierung in der Intensivpflege bei der situationsadäquaten und individuellen Beobachtung, Betreuung, Überwachung und Pflege bei akuten sowie chronischen Krankheitsbildern von Menschen aller Altersstufen.
Ergänzend dazu vermittelt Ihnen der Lehrgang beginnend ab dem zweiten Semester wesentliche, grundlegende Aspekte der Pflegewissenschaft. Im dritten Semester setzen Sie das erworbene Basiswissen im Bereich der Pflegewissenschaft in die Praxis um und verfassen eine schriftliche berufsfeldbezogene Abschlussarbeit.
Aufbau und Inhalt des Lehrgangs entspricht den Anforderungen gemäß § 65 GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) i.d.g.F. bzw. BGBl. II 451/2005 (Gesundheits- und Krankenpflege-Spezialaufgaben-Verordnung) Anlage 3 und umfassen pflegewissenschaftliche, medizinwissenschaftliche und technische Sachgebiete.
Studienplan 1. Semester
Lehrveranstaltung (LV) | LV-Typ | SWS | ECTS |
---|---|---|---|
Spezielle Physiologie und Pathophysiologie | VO | 1,5 | 1,5 |
Spezielle Pharmakologie | VO | 1,0 | 1,0 |
Reanimation und Schocktherapie | ILV | 1,0 | 1,5 |
Enterale und parenterale Ernährung | VO | 1,0 | 1,0 |
Recht, Berufskunde und Pflegeprozess in Anästhesie, Intensiv und Nierenersatztherapie | VO | 1,0 | 1,0 |
Biomedizinische Technik und Gerätelehre 1 | VO | 1,5 | 1,5 |
Dimensionen pflegerischen Denkens und Handelns: Pflege und Überwachung von Menschen aller Altersstufen | VO | 2,0 | 2,0 |
Dimensionen pflegerischen Denkens und Handelns: Medizinische Diagnostik und Therapie in Anästhesie, Intensiv und Nierenersatztherapie | ILV | 1,5 | 1,5 |
Angewandte Hygiene | IE | 1,5 | 1,5 |
Kommunikation und Ethik 1 | ILV | 1,5 | 1,5 |
Berufspraktikum 1 | PR | 16,0 |
Abkürzungen:
ILV ... Integrierte Lehrveranstaltung; LV ... Lehrveranstaltung; PR ... Praktikum; SE ... Seminar; SWS ... Semesterwochenstunden; UE ... Übung; VO ... Vorlesung
Studienplan 2. Semester
Lehrveranstaltung (LV) | LV-Typ | SWS | ECTS |
---|---|---|---|
Beatmungsverfahren und Beatmungstherapie im Intensivbereich | ILV | 1,5 | 2,0 |
Anästhesieverfahren im Kontext der Intensivpflege | VO | 1,0 | 1,0 |
Intensivtherapie | VO | 5,0 | 5,0 |
Interprofessionelle Zusammenarbeit | ILV | 1,5 | 2,0 |
Recht, Berufskunde und Pflegeprozess im Intensivbereich | ILV | 0,5 | 1,0 |
Biomedizinische Technik und Gerätelehre 2 | ILV | 1,0 | 1,5 |
Dimensionen pflegerischen Denkens und Handelns: Spezielle Pflege im Intensivbereich bei Menschen aller Altersstufen | VO | 5,0 | 5,0 |
Kommunikation und Ethik 2 | UE | 1,0 | 1,0 |
Wissenschaftliches Arbeiten | VO | 1,5 | 1,5 |
Literaturrecherche | UE | 1,0 | 1,0 |
Berufspraktikum 2 | PR | 3,0 | |
Praktikumsreflexion 1 | UE | 1,0 | 1,0 |
Studienplan 3. Semester
Lehrveranstaltung (LV) | LV-Typ | SWS | ECTS |
---|---|---|---|
Berufspraktikum 3 | PR | 11,5 | |
Praktikumsreflexion 2 | UE | 1,0 | 1,0 |
Einführung in die Pflegewissenschaft | ILV | 1,0 | 1,5 |
Forschendes Lernen im Berufsfeld (Abschlussarbeit) | SE | 0,5 | 3,5 |
Lehrveranstaltungen
Der Lehrgang umfasst drei Semester und ist in Wochenblöcken Montag bis Freitag von 08.30 bis 19.00 Uhr in Form von Präsenzunterricht und Onlinephase (Blended-Learning) organisiert.
In allen Lehrveranstaltungen besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht. Die Abschlussprüfung ist ein integrativer Bestandteil der theoretischen Ausbildung.
Termine
Lehrgang 2024/25*
Basisausbildung für Anästhesiepflege, Intensivpflege, Kinderintensivpflege und Pflege bei Nierenersatztherapie
- 1. Semester: KW 11, KW 12, KW 13, KW 15, KW 16, KW 25 (SS 2024)
Intensivpflege
- 2. Semester: KW 40**, KW 41, KW 45, KW 46, KW 50, KW 2, KW 3, KW 4 (WS 2024/25)
- 3. Semester: KW 23 (SS 2025, kommissionelle Abschlussprüfung)
Lehrgang 2025/26*
Basisausbildung für Anästhesie, Intensivpflege und Kinderintensivpflege
- 1. Semester: KW 11, KW 12, KW 13, KW 15, KW 16, KW 24 (SS 2025)
Intensivpflege
- 2. Semester: KW 40**, KW 41, KW 42, KW 45, KW 47, KW 48, KW 3, KW 4 (WS 2025/26)
- 3. Semester: KW 22 (SS 2026, kommissionelle Abschlussprüfung)
Lehrgang 2026/27*
Basisausbildung für Anästhesie, Intensivpflege und Kinderintensivpflege
- 1.Semester: KW 10, KW 11, KW 12, KW 16, KW 17 (SS 2026)
Bewerbung und Aufnahme
Zugangsvoraussetzungen
Welche Qualifikationen und Interessen sollten Sie mitbringen?
Der akademische Lehrgang Intensivpflege richtet sich an Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege bzw. an Pflegepersonen mit:
- Diplom im gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege an einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule bzw. gleichwertiger ausländischer Abschluss
- Abschluss eines FH-Bachelor-Studienganges Gesundheits- und Krankenpflege oder eines gleichwertigen ausländischen Abschlusses
- Positive Freistellung durch die Stationsleitung
- Positiver Aufnahmetest über die Grundkenntnisse in Anatomie, Physiologie und Terminologie
Bewerbungsunterlagen
Welche Unterlagen benötigen Sie für die Bewerbung?
Ihre vollständige Bewerbung umfasst folgende Unterlagen:
- Anmeldeformular
- Antrag Taschengeld
- Infektionsschutznachweis
- Tabellarischer Lebenslauf, unterschrieben
- Geburtsurkunde (Kopie)
- Staatsbürgerschaftsnachweis bzw. bei nicht-österreichischen Bewerberinnen oder Bewerbern eine Kopie des Reisepasses oder Personalausweises (Kopie)
- ggf. Heiratsurkunde (Kopie)
- Zeugnis des höchsten Schulabschlusses z.B. Maturazeugnis, Zeugnis Berufsreifeprüfung, etc. (Kopie)
- Diplom (Kopie)
- Berufsanerkennung (betrifft nur Nicht-EU/EWR-Bürger)
- Einzahlungsbeleg Anmeldegebühr
- Einzahlungsbeleg Selbstkostenanteil für Personal der tirol kliniken
- Nachweis über positiv absolviertes Basic Live Support (BLS) Training (siehe Aufnahmeverfahren)
Variantenmodell zum Besuch des Lehrgangs
Taschengeld (begrenzte Anzahl)
- Wenn Sie den Lehrgang im Rahmen des Taschengeldmodelles besuchen, erhalten Sie monatlich ein Taschengeld in der Höhe von € 2.000,- brutto (14x jährlich) und sind über das AZW bei der Österreichischen Gesundheitskasse versichert. Bitte melden Sie sich hierfür per Email für ein Vorabgespräch mit der Lehrgangsleitung an. Der Taschengeldbezug ist an einen Ausbildungsvertrag gebunden. Der Anspruch auf das Taschengeldmodell gilt, wenn der Lehrgang direkt im Anschluss an die Diplomausbildung bzw. zum ehest möglichen Starttermin begonnen wird.
Bildungskarenz
- Absolvieren Sie den Lehrgang im Rahmen der Bildungskarenz, können Sie in Zusammenhang mit einem Ausbildungsdarlehen zusätzlich ein vermindertes Taschengeld in der Höhe von € 100,00 beantragen. Die Ausbildungskosten werden von Ihnen getragen.
Ausbildung im Rahmen eines Dienstverhältnisses
- Absolvieren Sie den Lehrgang im Rahmen eines Dienstverhältnisses und werden die Lehrgangsgebühren von Ihrem Dienstgeber übernommen, senden wir Ihnen die Rechnung der Lehrgangsgebühr per E-Mail. Die Rechnung ist prompt und ohne jeglichen Abzug vor Lehrgangsbeginn zu begleichen.
Selbstzahler:innen
- Werden die Lehrgangsgebühren von Ihnen übernommen, erhalten Sie die Rechnung vor Lehrgangsbeginn von uns per E-Mail. Diese ist prompt, ohne jeglichen Abzug und vor Lehrgangsbeginn zu begleichen.
Sonstige Förderungen
- Erhalten Sie von Institutionen wie z.B. AMS oder AUVA Förderungen, sind Sie nicht über das AZW bei der Österreichischen Gesundheitskasse versichert. In Verbindung mit einem Ausbildungsdarlehen kann von Ihnen ein Antrag auf Taschengeld in Höhe von € 100,00 gestellt werden. Der Antrag wird im Einzelnen geprüft.
Aufnahmeverfahren
Basic Live Support
Innerhalb eines Jahres vor Beginn der Ausbildung muss eine Fortbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen beim Erwachsenen (ABLS- Basiswiederbelebung mit AED) oder in erweiterten lebensrettenden Sofortmaßnahmen beim Erwachsenen (AALS) absolviert werden.
Die Teilnahme ist nicht mehr nachweispflichtig. Sie dient der eigenverantwortlichen Auffrischung der Grundlagen der Erwachsenenwiederbelebung und der Vorbereitung auf das Kursmodul AALS.
Informationen für Mitarbeiter:innen des LKH Innsbruck:
Für die Teilnehmer:innen des Landeskrankenhauses Innsbruck, welche die Sonderausbildung Anästhesie-, Intensiv-, Kinderintensivpflege sowie Pflege bei Nierenersatztherapie besuchen, ist eine Fortbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen beim Erwachsenen ausschließlich am Landeskrankenhaus Innsbruck zu absolvieren. Das Training sollte nicht älter als ein Jahr sein bevor Sie mit der Basisausbildung starten.
Eine Fortbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen beim Erwachsenen kann am LKH Innsbruck im inHouse-Portal unter "Notfallschulung Erwachsene" besucht werden.
Ein AALS Training wird im Rahmen der jährlich genehmigten Fortbildungskontingente für Sonderbereiche durch die jeweilige Stationsleitung eingeteilt.
Wie sieht Ihr Aufnahmeverfahren aus?
Das Aufnahmeverfahren besteht aus drei Teilen.
1. Aufnahmetest
Der Aufnahmetest findet in digitaler Form in unseren EDV-Räumen statt. Wir bitten daher um Anmeldung per E-Mail, an welchem Tag Sie den Aufnahmetest absolvieren möchten.
Termine Aufnahmetest
- 13.05.2024
- 17.05.2024
- 17.06.2024
- 08.07.2024
- 05.08.2024
Jeweils 16:00 bis 17:00 Uhr
Raum: EDV-007, Erdgeschoss
E-Mail senden
- Skriptum Pflegefachsprache
- Lernskript und Fragenkatalog für Aufnahmeverfahren/Zulassungsprüfung für die Spezialisierung Anästhesiepflege, Intensivpflege, Kinderintensivpflege und Pflege bei Nierenersatztherapie.
2. Aufnahmegespräch
Gilt nur für Teilnehmer:innen, welche die Ausbildung in einem Variantenmodell absolvieren!
Das Aufnahmegespräch bietet Ihnen die Gelegenheit, Fähigkeiten und Kenntnisse, die für den Lehrgangserfolg von Bedeutung sind, umfassend nachzuweisen. Kriterien sind insbesondere die Motivation, die Eignung und die Begabung für das Studium und die angestrebte Zusatzqualifikation.
3. Evaluierung der schriftlichen Unterlagen
Anhand der eingereichten Unterlagen wird die Erfüllung Ihrer formalen Zugangsvoraussetzungen überprüft.
Weitere Informationen zur Aufnahme in den Studiengang finden Sie in der Aufnahmeordnung.
Mehr erfahren
Voraussetzung für eine Aufnahme ist die positive Absolvierung des Aufnahmetests.
Ein positiv absolvierter Aufnahmetest für die Sonderausbildungen Intensivpflege, Anästhesiepflege, Pflege bei Nierenersatztherapie und Kinderintensivpflege hat eine Gültigkeit von 2 Jahren. Sind bereits mehr als 2 Jahre seit der Absolvierung der Basisausbildung, bzw. seit dem Abschluss einer Sonderausbildung vergangen, ist ebenso ein Aufnahmetest zu absolvieren, um den Aufbau in eine andere Ausbildung zu beginnen.
Download und Links
Das Team
Mag.a Ines Viertler, Bakk.
Lehrgangsleiterin
Anästhesiepflege, Intensivpflege
Kinderintensivpflege, Pflege bei Nierenersatztherapie,
Upgrade Akademische Pflegelehrgänge